Actimel, Oeko-Test und die Verbrauchertaeuschung geht weiter

Von am Okt 11, 2018 in Allgemeines |

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Actimel, das vermeintliche Wundermittel gegen Erkältungen, beschert seinem Hersteller Danone Millionenumsätze. Dafür ist dem Joghurt-Fabrikanten so ziemlich jedes Mittel recht: Actimel-Gutscheine liegen in Arztpraxen aus, Kinder werden in Werbespots „actimelisiert“, und um die wundersame Gesundheitswirkung des Drinks zu „belegen“, bezahlt der Konzern Dutzende von Studien. Wissenschaft und Werbung gehen bei Danone offenbar Hand in Hand. foodwatch hat die Erfolgsgeschichte von Actimel längst als Marketing-Schwindel entlarvt, denn tatsächlich ist der Drink kaum besser als jeder gewöhnliche Naturjoghurt, dafür aber vier Mal so teuer und doppelt so süß. Ein großes probiotisches Märchen also – daher auch die Nominierung für die Wahl des „Goldenen Windbeutels 2009“, der dreistesten Werbelüge, auf http://www.abgespeist.de.

Nun jedoch hat die Zeitschrift Öko-Test Actimel getestet und für „gut“ befunden. Danone wäre nicht Danone, wenn der Konzern das nicht lautstark per Werbespot in die Wohnzimmer der Republik posaunen würde. Gibt es also doch den unabhängigen Beleg für die Wirksamkeit von Actimel? Bietet das zuckrige Getränk tatsächlich Schutz vor Erkältungen? Keineswegs – und sogar ganz im Gegenteil. „Vorsicht Zuckerbomben!“ warnt Öko-Test selbst im Text zum Test – und wird noch deutlicher: „Es gibt keinen Grund probiotische Produkte essen zu müssen.“

Wie es dennoch zu der Note „gut“ kam, ist schnell erklärt: Das zentrale Werbeversprechen von Actimel – dass der Joghurtdrink die Abwehrkräfte stärke und vor Erkältungen schütze – hat Öko-Test überhaupt nicht untersucht. Getestet wurde vor allem, ob Schadstoffe aus der Verpackung ins Produkt gelangen und wie der Geschmack ausfällt („süß, mild, säuerlich“). Tendenziell „säuerlich“ müssten nun die Verbraucher reagieren. Denn ihnen werden in der Danone-Werbung zwei Botschaften überbracht: Das Testergebnis „gut“ und das Gesundheitsversprechen von Danone. So entsteht der falsche Eindruck, als sei von unabhängiger Seite bewiesen, dass der Zuckerjoghurt tatsächlich wirksam Erkältungen vorbeuge. Dass das eine mit dem anderen so viel zu tun hat wie ein Storch mit dem Kinderkriegen – sei“s drum.

Das foodwatch-Testergebnis ist klar: Hier wird das Öko-Test-Siegel irreführend verwendet. Und zwar auf Kosten der Konsumenten. Actimel bleibt daher trotz Note „gut“ ein besonders dreister Fall von legaler Verbrauchertäuschung – und ein würdiger Kandidat für den „Goldenen Windbeutel“. Wählen Sie noch bis zum 19. März unter insgesamt fünf Kandidaten ihren Favoriten, die dreisteste Werbelüge des Jahres. Im Internet unter:
http://www.abgespeist.de

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